T
Tabulatur
1. die Instrumentalnotenschrift (Griffschrift) vom 15. bis 18. Jhdt.; über die Notenzeilen wurden Buchstaben (Deutschland) oder Zahlen (Italien, Frankreich) gesetzt;
2. die auf Tafeln geschriebenen Meistersinger-Regeln
3. eine Notationsweise für Saiteninstrumenten mit Bünden, also vor allem Gitarre/E-Gitarre und E-Bass, aber auch andere Instrumente mit vier bis sechs Saiten; wird auch als Gitarrentabulatur bezeichnet; die wagerechten Linien stellen dabei die Saiten des Instruments dar; die Noten werden jeweis auf der Saite notiert, auf der sie gespielt werden sollen, wobei anstatt des Notenkopfs die Ziffer erscheint, die dem gegriffenen Bund bei diesem Ton entspricht.; dadurch, dass der Notenkopf eine Ziffer ist, kann jedoch kein Unterschied zwischen Notenwerten gemacht werden, der Wert ist aber meist aus dem Zusammenhang ersichtlich, da auch hier Pausen gesetzt werden;
tacet
(lateinisch) 'schweigend', Anweisung für einen Musiker, dass seine Stimme in diesem Teil oder Satz der Komposition nicht zu spielen braucht.
Takt
(v. lat. tactus = Schlag) Masseinheit für den Rhythmus eines Musikstückes, z. B. 2/4-Takt = 2 Zählzeiten auf Basis von Vierteln, 3/4-Takt = 3 Zählzeiten auf Basis von Vierteln, 6/8-Takt = 6 Zählzeiten auf Basis von Achteln usw.; im Notenbild werden Takte durch vertikale Striche im Liniensystem (sogenannte Taktstriche) voneinander getrennt
Taktstrich
siehe Takt
Taktvorzeichen
siehe Taktzeichen
Taktzeichen
gibt die nachfolgende Taktart an;
Bsp.: = 4/4-Takt, = Allabrevetakt (2/2-Takt, aber als 4/4-Takt notiert)
Tambour
(frz.) Trommler
Tamburin
Handtrommel mit Schellen
Tamtam
Gong, Schlaginstrument chinesischer Herkunft
Tambur
Laute der Araber und Perser
Tango
Gesellschaftstanz im 2/4- oder 4/4-Takt; urspr. ein Kreolentanz aus Argentinien
tanto
(italienisch) sehr, viel
Tarantella
südital. Tanz im sehr schnellen 3/8- oder 6/8-Takt
tardo
(italienisch) langsam
tempo
(italienisch) Zeit, Zeitmass,
tenendo
(italienisch) verhalten
teneramente
(italienisch) zärtlich
Tenor
(it. tenore, frz. taille)
1. die hohe Männerstimme; urspr. ténor = Cantus firmus
2. Klassifizierung von Instrumenten (Tenorsaxophon, Tenorposaune, Tenorhorn)
Tenorbuffo
der komische jugendliche Tenor
Tenorhorn
(eigentlich Tenorsaxhorn) ein tiefes Flügelhorn in B, Tonumfang von E - b1;
in den USA wird das Tenorhorn als Baryton bezeichnet, das hierzulande wiederum ein anderes Instrument bezeichnet
Tenorsaxhorn
andere Bezeichnung für Tenorhorn
Tenorschlüssel
der C-Schlüssel auf der vierten Linie von unten.
tenuto
(italienisch) gehaltene Note, die durch einen Strich über der Note symbolisiert wird.
Terz
Intervall, 3. Stufe einer diatonischen Tonleiter.
Terzett
Musikstück für 3 Ausführende (Sänger)
Terzquartakkord
2. Umkehrung eines Septakkordes
Tetrachord
(griechisch) eine Folge von 4 Tönen
Thema
eine Gruppe von Noten, die ein Beziehungsgeflecht ergeben, das die Hauptidee einer Komposition enthält. Das Th. wird in einer Komposition entwickelt und erfährt Veränderungen. Typische Th. sind 8, 12 oder 16 Takte lang.
Timbre
(französisch) Klangfarbe, die charakteristischen Klangqualitäten eines Instrumentes oder einer Stimme. Verschiedene Klangfarben sind auf dem Instrument durch Manipulation des Spielers möglich.
Toccata
(v. it. toccare = berühren, schlagen) phantasieartiges Instrumentalstück mit schnellen Notenwechseln im Wechsel zwischen akkordischen und figurierten Teilen
Tokkata
siehe Toccata
Tom-tom
chinesische Felltrommel
Tonabnehmer
1. Bei Plattenspielern: Wandelt die mechanische Bewegung der Tonabnehmer-Nadel in eine elektrische Spannung um.
Verschiedene Wandler-Arten: Magnet-TA mit beweglichem Magnet, Kristall-TA mit beweglichem piezo-keramischen Kristall, Moving-Coil-TA mit beweglichen Spulen; da mechanisch sehr empfindlich, Nadel meist auswechselbar.
2. Wandelt die Schwingungen von Saiten (z. B. bei E-Gitarre oder E-Bass) in eine elektrische Spannung um, die dann über einen elektrischen Verstärker verstärkt wird. Wird auch als Pick-Up bezeichnet.
Tonadilla
spanisches Volkslied, auch kleine Komödie mit Gesang
tonal
Musikstück, dessen Harmonik bzw. Melodik auf einen Grundton bezogern werden kann.
Gegensatz: atonal
Tonart
bezeichnet das tonale Zentrum eines Stückes. Im Rahmen der auf dieser Tonart aufgebauten Akkorde bewegt sich der Hauptteil des Stückes.
Tongeschlecht
In der europäischen Musik unterscheidet man die Tongeschlechter Dur und Moll. Beide basieren auf dem diatonischen Tonsystem, die Anordnung der Halbtonschritte unterscheidet sich jedoch (GT=Ganztonschritt, HT=Halbtonschritt):
Dur: GT, GT, HT, GT, GT, GT, HT
Moll: GT, HT, GT, GT, HT, GT, GT
Tonika
die erste Stufe (I) einer Tonleiter und deren Dreiklang.
Tonleiter
auch Skala, die stufenweise (geordnete) Folge von Tönen.
Tonstufe
die einzelnen Töne in einem Tonsystem; das chromatische System besteht bspw. aus 12 Tonstufen, das diatonische System hingegen aus 7 Tonstufen
tosto
(italienisch) schnell
Traktur
siehe Orgel
tranquillo
(italienisch) ruhig
transponieren
in eine ander Tonart umsetzen.
Transposition
die Notation oder das Spiel von Musik in einer anderen als ursprünglich vorgesehenen Tonart.
Trautonium
ein mehrstimmiges elektrisches Melodieinstrument; Ende der 20er Jahre entwickelt von Dr. Friedrich Trautwein und seither weiterentwickelt von Oscar Sala; der bekannteste Einsatz des Instruments dürfte der bei der Vertonung von Hitchcocks "Die Vögel" gewesen sein
tremolando
(italienisch) zitternd
tremolo
(italienisch) 'zitternd', rasche wiederholte Aufeinanderfolge von einem oder zwei Tönen.
Triangel
Schlaginstrument, im Dreieck gebogener Stahlstab mit Stäbchen;
Abkürzung im Notensatz: Trgl.
Triller
eine Verzierung, bestehend aus der Hauptnote und der oberen Nebennote, die in schneller Folge abwechseln.
Trio
1. ein Musikstück für drei Ausführende
2. der Mittelteil eines Menuett oder Scherzos. Früher wurde dieser Teil tatsächlich von drei Instrumenten gespielt.
Triole
eine Gruppe von 3 Noten im Zeitraum von 2 derselben Gattung.
Tritonus
das Intervall bestehend aus drei Ganztönen (z.B. F-H), auch 'Diabolus in Musica' genannt.
tromba
(it.) Trompete
trombone
(it., frz., engl.) Posaune
Trommel
Schlaginstrument, ein auf beiden Seiten mit Fell bespannter Zylinder;
1. kleine Trommel (mit 2 Schnarrsaiten am oberen Fell; siehe Schnarre), wird meist mit 2 Holzschlegeln (Stöcken) geschlagen
2. grosse Trommel, wird mit einem Filzschlegel (Fussmaschine) geschlagen
3. Rührtrommel (schmale lange Form), Spielart wie die kleine Trommel
Abkürzungen im Notensatz: gr. Tr.
(= grosse Trommel), kl. Tr.
(= kleine Trommel)
Trompete
hohes Blechblasinstrument mit Kesselmundstück;
Abkürzung im Notensatz: Trpt.
trompette
(frz.) Trompete
troppo
(italienisch) zu viel, zu sehr; Allegro ma non troppo = Schnell, aber nicht zu sehr
Trugschluss
Schluss von der V. Stufe zur VI. (Tonikaparalelle) statt zur I. (Tonika)
tutta la forza
(italienisch) so kräftig wie möglich
tutti
(italienisch) alle Spieler. Gegensatz: Solo = einer allein
Hinweis:
Teile dieses Musiklexikons stammen vom Musikverein Sulzbach (mit Genehmigung) |